Ich bin ja ein pedantischer Tastenspeereaufjedenfallreinmacher, aber manchmal vergess ich das dann wohl doch, vorallem im Zustand erhöhter Lebensfreude. Am Freitag war es dann wiedermal soweit. Bis jetzt hat mein Telefon noch nie jemanden selbst angerufen, diesesmal telefonierte es volle 20 Minuten. Ich hab dann am Samstag die Nummer nochmal angerufen um rauszubekommen, was denn so wichtig war. Und siehe da: mein Telefon wollte nur wissen, was denn im Laufe des Tages auf ihn zukommt und hat das Tageshoroskop angerufen. Naja und ich darf jetzt die Rechnung zahlen.
Mit Car-Sharing-Auto Kohlebriketts holen für den heimischen Kachelofen, erste Car-Sharing-Fahrt überhaupt, und letzte Kohle-Hol-Fahrt in dieser Heizperiode: fühlt sich irgendwie postmodern an.
Noch fünfzehn Stunden bis Frau A's Doktorarbeit eingereicht sein wird. Nachher Druckerei, hat bis zwölf offen, die Cover liegen dort schon geprägt. Alles bestens und nach Plan.
Es hat lediglich fünf Jahre gedauert, bis ich mitbekommen habe, dass mein Gemeinschaftsbürokollege eine Webseite hat. (Ok, wer hat das nicht. Man unterhält sich ja auch über richtige Sachen.)
Hab dann heute über einen Faceplant-Link davon gelesen.
Es wird wohl ok sein, wenn wir uns zukünftig genauso viel oder wenig darüber unterhalten.
Bin da am Tage der Einheit nochmal ausführlich bei, Speichen entrosten und so. Anschliessend habe ich eine Wandhalterung gefrickelt, recht unscheinbar, erdbebenfest, dreifach gesichert plus Fangleine. Alles zweimal weiss gepinselt, und schon war der Tag um.
Jetzt hängt, beziehungsweise steht, der Kleine hoch oben an der Wohnzimmerwand über'm Sofa. Nimmt keinen Platz mehr weg, und ist mir eine Augenweide.
Im Frühjahr wurde mir ja so dies und jenes vom Fahrrad abgeklaut. Schweine. Worauf ich dann keins hatte, was im Alltag doch unangenehm ist. Also musste ich mit Hochdruck eine Änderung der Situation herbeiführen.
Dabei fiel mir auf die Füße, dass ich ein halbes Jahr vorher allen Fahrradschrott aus dem Keller entsorgt habe, abgegeben an den Bruder der Nachbarinnen. Der "macht sowas", im Fahrradladen oder so, was weiß ich.
Dann habe ich, auf völlig legale Weise, zwei weitere Mittelklasse-Rennräder (Lejeune und Namenlos) und ein Kettler-Alu-Rad an Bord genommen. Aus den drei Halbfunktionierenden sollte eins werden.
Dann entpuppte sich der Kettler-Rahmen aber als die beste und schickste Basis, und wurde mit 28er Ballonreifen und nichtklauenswerten Komponenten komplettiert. Alle Schrauben abgelängt, Stahlfelgen entrostet und lackiert und so weiter, moderater Aufwand. Fährt super.
Am Motorrad gabs diese Saison nichts zu basteln, es ist fertig und fährt einfach, paar Sachen sind erst im Winter fällig. Und irgendwelche Hobbies in der Richtung muss man ja haben. Fahrrad bietet sich an, zumal alles so vergleichsweise günstig ist.
Alltagsfahrrad war also fertig. Das Alan hängt jetzt kopfüber an der Decke im Flur. Der Rahmen war mein Geschenk zum dreißigsten Geburtstag, und kann doch nicht im Keller rumgammeln!
Dort, im Keller, gibt es nun wieder einen amtlichen Stash an Rahmen und Felgen. Wie sich das gehört.
Jetzt steht das nächste Projekt im Wohnzimmer, und langsam isses bald gut. Aber wie konnte ich nein sagen: dieser Cruiser-Rahmen wurde mir geschenkt. Ist bereits Rolling Chassis, mit Zonen-Alu-Laufrädern und Schwalbe Kojaks.
Der Zustand ist unnachahmlich verschrammt und gebeutelt. Aber in Schuss, und halbwegs gepflegt. Also, so wie ich. Genau mein Ding. Aber wollen wir mal nicht zu sehr abheben.
Winterprojekt Schwinn ist nach Waschbenzin und weicher Messingbürste schön anzusehen, ich freue mich sehr. Als nächstes braucht es eine kleine Schweißwurst am Sattelrohr und überschaubares Richten und Aufzinnen an einem der Oberrohre. Irgendwann demnächst, im kommenden Halbjahr.
Aber der Winter ist ja noch nicht mal da, zum Glück.
Wie sich das für Moped-Hipster im Hochsommer so gehört, ...
... haben wir gestern T's Moto Guzzi Trotter aus seinem Keller gezerrt, mit Ballistol abgewischt und mit Benzin befüllt, um dann mit Schrittgeschwindigkeit durch den Schwabenbezirk Prenzlauer Berg zu gurken. Es knattert, fährt, stinkt und bremst!
Der Hühnerschreck fährt sich so etwa wie ein Klapprad. Ist komplett, alles dran und wenig Rost. Fehlt nur noch ein Nummernschild.
Es ist noch die Erstbereifung drauf... also hart wie Holz. Sollte weitere 40 Jahre halten. Dank Ballistol. Überhaupt, Ballistol.
Besonderes Feature: der zwei (!) Liter fassende Tank ist abnehmbar. Man oder Frau kann ihn nach der Fahrt an den Arbeitsplatz mitnehmen, oder rauf in die Wohnung.
Wobei uns unklar war, wieso manfrau das tun sollte. Naja, der Tank sieht super aus, vielleicht zum Angeben. Vielleicht war's auch in Vorahnung der Benzinkrise.
Wir verkürzen uns den Winter. Und verkrümeln uns, wohl verdient, in familiäre Gefilde südlich der Alpen. Für drei Wochen.
Ich sage wohl verdient, weil's so ist. Der Winter in meiner weißen Prachtbehausung, in einem auf praktisch ein Zimmer reduzierten Wohnbereich war jetzt lang genug. Und wir waren fein fleissig, uns jetzt so'n Zeitsnack zu gönnen. Frau schreibt hier an ihrer Doktorarbeit, ich hab' Bildschirmarbeit im Gepäck.
So, und jetzt ab nach Le Cure auf den Wochenmarkt.
Das war er also, der Tag, an dem ich zweimal skaten gegangen bin. Und das kam so.
Des Morgens entschied ich, später zu meiner minderbezahlten Fronarbeit anzutreten, 120 Quadratmeter Decke verputzen heisst sie. Was niemandem auffallen sollte, da ich daran alleine arbeite. Muss man sich überhaupt mal reinziehen: alleine vor sich hin arbeiten, Meter für Meter Decke verschmieren, und draussen ist eine Drei-Millionen-Stadt.
Stattdessen bin ich nach Kreuzberg an den Pool gefahren für zum Skaten. Dort auch morgens schon Gesindel, aber nicht zu voll. So um elf war ich wieder daheim und geduscht.
Dann bin ich zur Arbeit, dort angekommen, habe ich festgestellt, dass das heute nix ist. Also bin ich wieder nach Hause und habe leidigen Papierkram erledigt. Und lecker gekocht.
Und dann, um Neune, dachte ich: hm, bischen Bewegung kann nicht schaden, und bin wieder Skaten gefahren, diesmal an die Alu-Rampen. Fürn gutes Stündchen. War nett, nette Leutes. Ja, so hat's sich zugetragen. So wahr ich hier sitze.
Da das öffentliche Interesse hier gegen Null tendiert, denke ich: Ille, wir sind unter uns. Deshalb will ich auch gleich Deine private Email von neulich beantworten. Die mit dem Babyfoto.
Das ist auch gleich ein Test, ob Du das hier alles richtig bis zum Ende durchlesen tust. Zu der Frage in Deiner Email: ja Ihr könnt hier übernachten. Hin- und Rückfahrt. Zweimal ja.
PS: Jetzt noch zu dem Internetbesucher, der hier gelandet ist, weil er nach Andrew Reynolds Zwangsstörung gesucht hat: Du bist auf dem richtigen Weg, Tipp: Vice Epicly Later'd.
Aber auch wenn man die B-Sides von Stay Gold sieht, sieht man, dass er bestimmte Rituale gegen besagte Angststörung hat. Zum Beispiel dreimal irgendwas machen. Und das dann alles dreimal.
Der feine, alte Herr. Er macht diese ganzen Dinger 15er Treppen runter als wärs auf dem flachen Land.
PPS: ich sammel seit geraumer Zeit ausgefallene Smileys! Ich hab schon vier. Und will die jetzt mal so nach und nach an den Mann bringen. Sie können sich die coolsten gerne abspeichern.
Habe die Lambretta eingetauscht gegen diesen /5 Beemer von 1972. Es ist eine Frage der angepeilten Nutzung, und das Moped ist Mittel- und Langstreckentauglich. Total zusammengewürfelt die Bude, der ganze Originalscheiss ist zum Glück ab. Sehr unbequem, absurd laut, teils ernsthaft bedenklich in Fahr- und Bremsverhalten, in einem Worte: wunderbar.
To-Do-Liste ist lang, nächster TÜV aber erst im Juli, von daher ist Zeit. Eins muss man sagen: unterm Strich isses ne schnöde BMW. Die Substanz hat nun mal weder englischen noch italienischen Pfiff. Hier wurde zwar vom Vorbesitzer abgerupft und abgeflext was geht, 165 Kilo, und rundum einer auf Cafe Racer gemacht - aber leider steh ich weder auf Chrom noch auf Stummellenker. Und will eine aufrechte Sitzposition wie ein erwachsener Mann. Letzten Endes schwebt mir eher son edelrattiger Siebziger- Jahre- Stuhl vor wie dieser hier. Finde ich ganz erlesen und doch unbemüht. Da kommen einem auch nicht gleich die Tränen, wenn mans mal ablegt oder umkippt.
Basis ist da, BMW-Teile gibts wie Sand am Meer, Winter kann kommen. Projektziel: nächsten Sommer England, die Frau besuchen. Und das ist ja die nicht zu unterschätzende Herausforderung über allem: die Frau soll gerne aufsteigen, bequem sitzen, einen nicht anschreien müssen und sich rundum menschenwürdig darauf abgebildet wissen.
BMWs sind halt von Natur rattig, selbst so veredelte wie der Wrenchmonkees-Beemer. Das ist einfach kein schöner Motor, dieser Graugussklotz über den Zylindern. Aber auch das kann man natürlich schleifen. Egal jetzt, bei mir gehts erstmal darum, elementare Teile wie neue Kupplung, neuen Anlasser und andere Kleinigkeiten* an das Fahrzeug zu werfen.
*Gabelrevision, Elektrik-Disaster entfiddeln, Lautstärkereduzierung, Zwei-Personen- (Wieder-)Eintragung, Hochlenker, Bremse von Teil- auf Vollhydraulik, Blinkgeber und Lenkschloss erneuern und letzten Endes mit viel fettig schwarzem Lack aufhübschen lassen. Danach heisst es dann: beten, dass die teuren Teile, Getriebe und Kardan, nicht so bald flöten gehen.
Zum Glück arbeitet der Vorbesitzer, und zukünftige Lambrettafahrer, in Kreuzberg inner Mopedwerkstatt. Da werd ich wohl öfters zu Gast sein... räusper.
Ich freu mich natürlich darüber, dass er meine alte Reuse wieder auf die Strasse bringt, und ich sie dann auch zu sehen kriege. Und umgekehrt. Guter Deal für alle. Für beide Mofas ist natürlich Teilnahme Finowfurt 2012 Pflicht. Ganz im Sinne Tom Gerhards also: Raus gehen. Und dran montieren.
herr ninjah, ich bräuchte mal wieder eine penne. und zwar vom donnerstag auf freitag und samstag auf sonntag. herr o. würde auch dabei sein. ich ruf dich morgen mal an.