Wahnsinn, die Präzision, und fast immer Flip In oder Flip Out. Oder halt, wie am 19-Stufen-Handrail im Pariser Flughafen, mal eben einen Nosegrind.
Wie John Cardiel gesagt hat: die Genauigkeit, das geht schon ziemlich in Richtung Kung Fu...
(Ich glaub' totzdem, daß Westgate Skater des Jahres wird.)
Von dem Film gab es zum 40jährigen Jubiläum eine neu gemasterte Ausgabe, vor ein paar Jahren.
Ich kann den fast mitsprechen, weiß, wann die Orgel einsetzt, und wer im Hintergrund welche Schnäuzer sportet, und was für Oliven die Spanier am Streckenrand des Sechstagerennens essen. Echt jetzt.
Naja, beinahe. Und da hatte ich tatsächlich mal überlegt, eine neue Synchronisation zu machen. Aber, wie's so ist, woher die Zeit für sowas nehmen. Rechteklärungs- und Aufnahmestudiomäßig säße ich nicht unweit der Quelle, mal sehen.
Vor zwei Minuten wurde die Rennrad-Straßen-WM in Florenz entschieden. Strecke war Lucca- Florenz, dann zehn Runden Florenz- Fiesole- Florenz. Ein großartiges Rennen, stundenlang im strömenden Regen, und Spitzenfinale. Siebeneinhalb Stunden, eines der längsten Straßenrennen ever.
Meine Familie stand geschlossen an der Straße, das Rennen ging zehnmal an der Haustüre vorbei. Gestern, beim Rennen der Frauen, waren es noch fast 30 Grad. Heute Dauerregen, nach einer völlig trockenen Woche.
Tja, und wo war ich? Nur vor dem Bildschirm dabei. Schwacher Trost.
Aber gerade ist Siegerehrung. Rodriguez, der zweitplatzierte Spanier, weint sich das Herz raus. Der portugiesische Sieger hat feuchte Augen, und der Drittplazierte, auch Spanien, wird ausgebuht, weil er den Italienern die Bronzemedaille genommen hat, unnötigerweise.
Meine Damen und Herren, es nähert sich ein motorspochtlicher Höhepunkt der Saison. Also morgen, am Rande des Spreewalds.
Herr T wird mit seiner brandneuen, indischen Straßenwaffe anreisen, die weniger durch Leistung glänzt, als vielmehr durch überirdisch glänzende Erscheinung. Und Akustik. An deren Seite und Hinterrad urinierte er gestern Abend - anerkennenswert! - um sie dann, irgendeinen Namen stammelnd, auf eben diesen irgendeinen Namen zu taufen. Ich selbst werde mich mithilfe meiner profanen Spandauer Bastelbude, auf dem outgeburnten Hinterreifen, da runter begeben.
Naja, baujahrbedingt (nur Vor-1959) sind unsere unwürdigen Dinger nicht nur vom Rennen ausgeschlossen, sondern sogar vom Gelände verbannt. Also das selbe Spiel wie letzte Woche. Is' aber egal, die Anderen kommen wegen der Kinder auch mit Autos und so.
Dann gucken wir zu, wie diverses Altmetall um den Dreckkringel gescheucht wird. Das Wetter wird schön, wir lungern rum, mampfen Eis und Würste, reden trotz Nüchternbleibenmüssens ziemlich dummes Zeug, und es wird ein super frühherbstlicher Tag.
Für mich bleibt das hier ja der Inbegriff der Adrenalin Coolness. Mir gefällt die Spielidee: Stahlsohle unterm linken Schuh, immer gradeaus und links rum, keine Tricks. Der älteste amerikanische Motorsport.
Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, wie man so ein Gefährt bei 140+ quer durch die Kurve driftet. Gleitreibung und so... sketchy.
Aber egal, zum Einschlafen guck ich manchmal auch aktuelle, beziehungsweise letztjährige, Meisterschaftsläufe AMA Pro Flat Track.
Klingt natürlich auch abartig gut. Congratulations to them.
Nun noch der Brückenschlag von den frühen Siebzigern ins farbige Jetzt. Ein irrsinnig teuer gehandeltes Sportgerät, die erfolgreichste Harley-Davidson aller Zeiten. Und die geilste. Seit vierzig Jahren fährt sie vorne mit. Ja doch, noch immer.
Man sieht dem Fahrzeug die ausgewogene Gewichtsverteilung und die hochsympathisch minimalen Bremseinrichtungen, sprich: es gab nur Motorbremse, an. Voila.
Die Schaltung ist rechts, wo auch der Lenker oft gekürzt wurde/wird.
Könnse anklicken, Vorsicht Bike-Porn.
Wheels & Waves, in Biarritz traf sich neulich die europäische Neo-Custom-Elite. Den Film find ich irgendwie zu ernsthaft-männlich, so mit Zeitlupe und Mackermusik. Naja, dafür waren einige allseits bekannte, fotogen vergammelte Rosteimer vor Ort.
Toll stuhlige Karren natürlich, mal abgesehen von dieser orangen nagelneuen Roland-Sands-BMW. Wie geht der Spruch: Scheiße kann man nicht polieren, höchstens mit Glitter panieren. Das Fahrzeug kann direkt zurück in die Recycling-Kette eingespeist werden, meines Erachtens, aber wer bin ich denn überhaupt.
Der schon mal gesehene Film vom Sprint gefällt mir deutlich besser.