Gemeinsam mit den anderen 499.999 Vollzeitpazifisten bin auch ich am Samstag losgelaufen um für einen schöneren Krieg zu demonstrieren.
Als auf der Abschlußkundgebung Hannes Wader, Konstantin Wecker und Reinhard Mey gemeinsam gesungen haben begannen die Augen der etwas älteren Alteuropäer richtig zu leuchten. Der Auftritt eines Sprosses der Kelly- Family trug eindeutig terroristische Züge, dann fingen die Puhdies an zu spielen: das wäre der richtige Zeitpunkt gewesen für eine rasche militärische Intervention auf der Bühne. Gut, daß es weiter hinten ein Soundsystem gab, das übersteuerte Best- of- Slime- CDs und sowas mit hatte.
Magischer Moment. Wie bestellt brach beim allerletzten gemeinsamen Lied aller Künstler und Redner hinter der Bühne die Wolkendecke auf und die Frühabendsonne tauchte den Tiergarten und die wie Pandas in den Bäumen hängenden DemonstrantInnen in ein Licht, das wie von Innen oder etwas Überirdischem beleuchtet wirkte. Die Szenerie mutete an!
Verglichen mit der großen bundesdeutschen Anti- Golfkriegsdemo 1991, wo wir damals mit dem roten Cabrio einer Freundin hingebraust sind, kann man sagen: das kleine rote Auto gibt es nicht mehr und es war sogar für die Besitzerin fast unmöglich, den Tankdeckel zu öffnen.
Re: 15ter Februar