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esc3.January hallo welt - micamenbitch

Neujahr im "neuen" Land

Zuerst Euch allen ein verdammt erfolgreiches, erfuellendes, erfahrungsreiches, albernes und sorgenfreies neues Jahr!

Nun wars fast klar, dass wir zwei Reisewuetigen die freien Tage nicht im Bett oder sonstewo verschlumpern, sondern uns auf den Weg zu meiner Nichte nach Atlanta machten. 1500 Kilometer im Auto je Strecke. Ich glaube das waere so der Weg von Berlin nach Madrid, vergleichsweise. Oh und wir sahen wieder den “Einfallsreichtum” der Amis anhand der Staedtenamen. So sind wir von New York durch Hamburg, Hannover, Mecklenburg, Bethlehem und Lebanon nach Atlanta gelangt. Sieben Bundesstaaten haben wir dabei durchquert: New Jersey, Pennsylvania, Maryland, North Carolina, South Carolina, Viginia und Georgia. Die Landschaft dabei erinnerte fast ausschliesslich an Thueringen. So wars eine Fahrt, die uns mehr an unsrere Heimat erinnerte als an Amerika. Atlanta an sich ist nicht so recht skektakulaer, wenn man aus New York kommt. Es ist eine neue Stadt und somit sind viele der Gebaeude nigelnagelneu. Historische Bauten wirken dagegen wie Disneyland inmitten der Hochhaeuser. Dazu muss man sagen, dass im amerikanischen Buergerkrieg die Stadt komplett niedergebrannt wurde, wie soll da auch was Altes stehen, ha. Also findet man allerorts moderne Architektur und Skulpturen...

... die man auch noch selbst tragen muss, tss. Die dortige Verkehrsgesellschaft heisst “Marta” und keiner konnte uns sagen, warum oder was fuer eine Abkuerzung dahinter steht. Und da in der Innenstadt mehr und mehr gebaut wird, is parken nicht das Einfachste. Also kann man draussen an den Haltestellen auf Parkplaetzen sein Auto hinterlassen oder abgeholt werden. Diese Abholestellen sind witzigerweise folgendermassen gekennzeichnet:

Das haben wir natuerlich als Aufforderung gesehen. Von wegen pruedes Amerika! Bei solchen Schildern kommt man auf die Idee, dass es selbst ausgeschriebene Plaetze fuer Autosex gibt. Das entsprechende Schild dazu haben wir jedoch leider nicht gefunden. Da Atlanta also nich soviel zu bieten hatte, (ausser dem natuerlich “welt” groessten Aquarium, mit der weltgroessten Warteschlange) verkehrten wir jeden Abend im Pub, in dem meine Nichte auch arbeitet. Sehr nette Bar, die Preise sehr moderat und man durfte drin rauchen, aber nur an der Theke, was dazu fuehrte, dass fast kein Tisch besetzt war oder spaeter dann, auch die Tische zur Raucherzone adoptiert wurden. Ach ja, bevor ichs vergess. Atlanta hat doch eine bekannte Persoenlichkeit hervor und dann auch unter die Erde (siehe Bild) gebracht:

Selbstredend. So einen Tag vor Sylvester haben wir uns dann auf dem Weg zurueck gemacht mit dem Vorhaben, nun doch nicht die Jahreswende in New York zu verbibbern, denn 1500 km suedlich ist das Wetter doch angenehm anders. Auf eine Empfehlung hin sind wir nach Ashville gefahren. So richtig eilig hatten wirs ja nie und die amerika-typischen Motels sind definitiv sehr einladend. Also machten wir Halt in einem Ort namens Sylva, und das ist schon so inmitten der Apalachen. Unweit davon war der Ort Cherokee und dort durften wir Opfer eines amerikanischen Unterhaltungsplatzes werden. So viel Spittel (saechs. Mundart fuer “Haste keene Worte fuer so nen Mist”) an einem Ort kann man sich nicht vorstellen. Jeder Indianer wuerde sich im Grabe rumdrehen, wuerde er die von Burgern vollgestopften fetten Weissen mit Indinaerkopfschmuck sehen. Vom Traumfaenger bist zum original indianischen Samuraischwert gab’s da alles, was das Cowboyherz begehrt und mit Sicherheit ueber den Kaminen als Trophaehe endet. Also schwubs weiter nach Ashville. Dort wurden wir bereits an der Tuer des geschlossenen Touristic Centers herzlich willkommen geheissen:

Okay. Kein Problem, aeh. Das hat uns auf jeden Fall davon ueberzeugt, dass hier Menschen mit Witz und Direktheit leben und wir unbedingt noch mehr ueber die Stadt erfahren muessen. Ashville war bzw. ist also so eine Hippiestadt. Wenn in Rudolstadt auf einem Schlag das Tanzfest sesshaft werden und sich ueber drei Jahrzehnte die Spreu vom Weizen trennen wuerde, kaeme man automatisch auf das Flair von Ashville. So sehen Bars und Geschaefte sehr anspruchsvoll dekoriert aus und die Qualitaet der Produkte ebenso. Sehr viel sehr schoene Kunst, sehr einfach und sie wissen hier auch, was es wert ist. Auch die Leute sind sehr nett gewesen und das “Alternative” sah man in jeder Falte. So kam also Ashville alles andere als amerikanisch rueber. Nun, Silvesterabend in Ashville. Zur Freude der Kinder wurde dort bei c.a. +15 Grad kuenstlicher Schnee inmitten der Stadt aufgeschuettet. Als wir davon hoerten, mussten wir uns das auf jeden Fall anschauen.

Da war er, der 5 mal 5 Meter grosse Haufen Schnee, auf den nun die Kinder verdammt wurden, gefaelligst ins neue Jahr zu rodeln. Nach ein paar Stunden Rodelei sah das Ganze dann so aus:

Der Kunstschnee machte den Eindruck sich in Rohrzucker verwandelt zu haben. Am unteren Ende des “Huegels” rodelten die Kids mit ihren Hilfiger-Skianzuegen in zartbraunem Schmatsch auf Aspalt. Was will man machen, wenn der Schnee sich nach Old Europe verirrt hat?! Neben dem Braun des Schmatsches verabschiedete sich am Ende des Tages das Jahr dann aber doch noch mit seinen schoensten Farben:

(unretuschiert)

Und in diesem Sinne: Auf ein buntes Neues!

author: micamen - topic: hallo welt
 

ille - January 3, 2006 at 10:44:47 AM CET
 

ich war auch immer das letzte rodelnde kind, welches immer noch im dreck geschlidert ist. man muss halt mit dem klar kommen, was da is.

 
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