das Telefon: mein neuer Großonkel ist dran. Er ruft mich zum ersten Mal an und klingt munter (so munter wie ein 81- Jähriger klingen kann, dessen drei Bypässe eben um einen nagelneuen Herz- Katheter erweitert wurden). Er fragt direkt, ob ich seine Korrespondenz erledigt habe, die er mir in der Intensivstation aufgetragen hat (dabei hatte er mich kurz gesiezt, offenbar mit einer ehemaligen Sekretärin verwechselt). "Ja, alles erledigt", sage ich. "Gut, danke Dir!", sagt er. "Gern geschehen!" Ich frage ihn, ob ich ihm beim nächsten Besuch etwas mitbringen kann, ob er sich was Spezielles wünsche, eine Schnapspraline oder eine bestimmte Zeitung... "Nein danke, nett, daß du fragst."

Ich sage, daß es mich freut, daß er anruft und daß er sehr gut klänge, "Naja", sagt er, "das ist alles relativ." Relativ gut, würde ich sagen, sehr relativ sehr gut. (Und sehr gut auch, daß er nicht fragt, wie es mir geht. Aber nach diesem Telefonat geht es mir auch gleich viel besser, sehr viel sehr besser. Im Vergleich.)