"Dienstagabend um Elf. Ich hatte mich mit F getroffen und wir sind zu ihr gegangen, da kündigte sich ihre Kumpeline S an. F sagte, dass S aus Ägypten ist, dicke Titten hat und gerade von Mononucleosis genesen ist. Wir haben bis dahin so halbaufregend rumgeknüsselt.
Waren wir also zu dritt und haben Spass gemacht vor Fs teurer Kamera: ich zwänge mich in Fs Stiefel, was angenehm schmerzt. S schmiert F mit irgendeinem Scheiss ein, sie reiben sich aneinander und überhaupt und wollen aussehen, als wären sie völlig versessen darauf. Ich gucke durch den Sucher: rangezoomt sehen sie aus wie zwei weichgewordene Ü- Eier- Schokoladenhälften, die mit diesen zwei verschiedenfarbigen Schokoladensorten, nach nicht viel schmeckend.
Später. S lümmelt mit mir rum und sagt I want to fuck you so hard. Ich gehe aufs Klo, sitze auf dem Badewannenrand und wasche mich untenrum mit einem parfümierten Duschgel. Ich sitze einen Augenblick dort und höre die Musik von nebenan. Dann drehe ich das kalte Wasser auf und halte mir die Brause an die Eier.
Ich gehe wieder rein, ziehe mir die Schuhe an, sage eine Ausrede, Jäckchen und Mützchen nicht vergessen und raus ins Treppenhaus. Unterwegs klingelt das Telefon, ich drücke es weg. In der Strassenbahn schreibe ich eine imaginäre SMS an mich selbst: Ach Junge, du hast wirklich Stil. Ganz grosser Abgang.
Zuhause. Ich mache mir ein Brot mit einer Melange aus Quark, Erdnussbutter und Honig. Ich sitze in der Küche, esse das und denke: komisch, schmeckt doch so wie das Duschgel eben roch."
Es ist litteratur