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Wir saßen im Maklerbüro und hatten schon zur Unterschrift des Mietvertrages angesetzt, als uns die Unregelmäßigkeiten darin veranlassten, den Vertragsabschluß doch noch zu verschieben. Eine zweite Begehung (der eigentlich sehr schönen Wohnung) mit Übergabeprotokoll sollte die Unklarheiten beseitigen, doch da wurde die Maklerin borstig... seltsam.
Am frühen Abend sagte man mir, ich sei völlig paranoid, anzunehmen, dieser Mietvertrag könnte uns in die absolute Scheiße reiten, aber tatsächlich war ich mal voll da und habe gut getan... auch eine blinde Plinse findet manchmal ein Korn.
Abends beim googlen dann zack: Hausverwaltung Alscher.
Internet ist manchmal doch sehr hilfreich!
Finger weg von Mietverträgen mit der
Brigitte Alscher Haus- und Grundbesitz-Verwaltung !
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ninjah - April 3, 2003 at 9:02:09 AM CEST
© Berliner Mieterverein 99 - Artikel im Google- Cache
Hausverwaltung Alscher - die Fortsetzung
Grünspan statt Tapete
In Heft 1+2/99 berichtete das MieterMagazin über die Abzockmethoden der Hausverwaltung Brigitte Alscher (nicht zu verwechseln übrigens mit der Hausverwaltung Kerstin Alscher!). Die Resonanz auf diesen Artikel war unerwartet groß. Immer noch melden sich beim Berliner Mieterverein betroffene Mieter, die beim Auszug von Alscher auf Tausende von Mark Schadensersatz verklagt wurden. Aber auch beim Umgang mit ihren (Noch-)Mietern legt diese Hausverwaltung einige Dreistigkeit an den Tag - wie folgender Fall aus dem Bezirk Prenzlauer Berg zeigt.
Der prächtige Gründerzeitbau in der Winsstraße 3 hat schon mal bessere Zeiten gesehen. An der Fassade des Vorderhauses hat sich der Putz weitgehend abgelöst. Die Balkone sind seit zwei Jahren von der Bauaufsicht gesperrt und rotten vor sich hin. Einen noch jämmerlicheren Anblick bieten Seitenflügel und Hinterhaus. Schon der erste Augenschein beweist also: Hier kümmert sich der Vermieter herzlich wenig um die Instandhaltung des Gebäudes. Nur die Hausverwaltung Alscher, die schon seit Anfang der 70er Jahre für das Haus zuständig ist, sieht das offenbar anders und begründet ihre regelmäßigen Mieterhöhungsverlangen mit dem "durchschnittlichen" Zustand des Hauses - was immer das mitten in einem Sanierungsgebiet auch heißen mag.
Die Auseinandersetzungen um die Miethöhe fingen bereits 1990 mit den Beschaffenheitszuschlägen an. Ein Mieter mußte dem Mieterhöhungsschreiben verwundert entnehmen, daß seine ofenbeheizte Wohnung ohne Bad von Alscher in das Mietspiegelfeld "Ausstattung mit Sammelheizung" eingeordnet war. Seitdem kamen immer weitere Mieterhöhungen, alle enthielten grobe Fehler. Ein harter Kern der Mieter wies die Mieterhöhungsverlangen immer wieder zurück. 1996 dann verklagte die Hausverwaltung Alscher, vertreten durch ihren Anwalt Carsten Pagel, die Mieter auf Zustimmung - und unterlag im Prozeß. Das Gebäude weise an Fassade, Dach und Treppenhaus erhebliche Schäden auf, befand das Amtgericht Mitte in seinem Urteil vom 22. September 1997.
Ungeachtet dessen verlangte die Hausverwaltung kurz darauf eine weitere Mieterhöhung und zog wieder vor Gericht. Diesmal ging es um die Spanneneinordnung. Während der Vermieter eine Anhebung auf den Mittelwert des Mietspiegelfeldes verlangte (5,46 DM), beharrten die Mieter auf einem Abschlag wegen wohnwertmindernder Merkmale. "Es kann doch nicht sein, daß rechtskräftige Gerichtsurteile einfach ignoriert werden und bei der nächsten Mieterhöhung wieder genau die gleichen falschen Angaben gemacht werden", empört sich Karl-Heinz Bösch* aus der Winsstraße 3. Ein Beispiel: Als wohnwerterhöhendes Merkmal gab Alscher vor Gericht an, Böschs Wohnung sei mit Parkett ausgestattet. Fest steht aber, daß nur ein Zimmer der Vierraumwohnung einen Parkettboden hat. Ein weiterer Streitpunkt: Laut Alscher ist die Winsstraße eine ruhige Anliegerstraße, was als wohnwerterhöhendes Merkmal gilt. Die Mieter dagegen verweisen auf eine erhebliche Lärmbelästigung durch die vielen Kneipen. Ein vom Gericht angesetzter Ortstermin zur Klärung der Geräuschbelästigung wurde jedoch abgesagt. Auch an dem schlechten Instandhaltungszustand hat sich nichts geändert. "Wenn es regnet, fällt hier regelmäßig der Putz runter", berichten die Mieter. Aufgrund einer Forderung der Bauaufsicht werden derzeit die losen Teile der Fassade entfernt. Auch wegen der maroden Schornsteinzüge ist die Bauaufsicht eingeschaltet. Immer wieder dringt Qualm in die Wohnungen. Im unteren Teil des Vorderhauses ist die Durchfeuchtung der Außenwände schon so weit fortgeschritten, daß die Wände Grünspan ansetzen und sich die Tapete in der Parterrewohnung gelöst hat - Zustände also, die einen Abschlag vom Mittelwert voll und ganz rechtfertigen. Mieter Karl-Heinz Bösch: "Warum macht sich das Gericht nicht die Mühe und überprüft die falschen Angaben von Alscher vor Ort?"
Die Bewohner haben jedenfalls den Eindruck, daß sie mürbe gemacht werden sollen. Das Haus solle heruntergewirtschaftet werden, damit es Alscher dann "für'n Appel und `n Ei" von der Eigentümerin kaufen kann, mutmaßen sie. Neu einziehende Mieter erhielten sowieso nur noch befristete Verträge. Dabei haben die langjährigen Mieter nicht nur in ihre eigenen Wohnungen umfangreich investiert, sondern zu DDR-Zeiten als Hausgemeinschaft auch in Eigenarbeit das Treppenhaus gestrichen und gespachtelt, "sonst wäre das Haus über uns zusammengebrochen." Dem vom Gericht vorgeschlagenen Vergleich wollen sie jedenfalls nicht zustimmen.
Die Hausverwaltung Brigitte Alscher wollte gegenüber dem MieterMagazin zu den Vorwürfen nicht Stellung nehmen.
Birgit Leiß
- Name von der Redaktion geändert
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amplifier - April 3, 2003 at 12:40:22 PM CEST
na dann -sorry und glückwunsch.
das heißt wohl nun, die wohnung ist passe´ - oder?!
aber besser so als wie oben beschrieben!!!
ich habe beim auszug auch mal 3400dm löhnen müssen, weil die wohnung "nicht fachgerecht" renoviert gewesen sein soll. da meine vermieter anwälte waren und das fachgerecht sich auch im MV fand, habe ich meine chancen mit einem feuchtgeweinten taschentuch winkend verabschiedet - und mit blutendem herzen gezahlt. von daher - nochmal glückwunsch zu dieser entscheidung!!!!
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ille - April 3, 2003 at 4:41:50 PM CEST
das war dann wohl der sprichwörtliche hacken...
bei uns gehts damit bestimmt auch bald los: vorgestern waren die ersten kaufinteressenten da... natürlich ohne ankündigung...
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ninjah - April 4, 2003 at 7:42:28 AM CEST
Und wir fangen wieder von vorne an, gleich wieder Tour zu Wohnungsbaugesellschaften.
Keine Lust mehr! Außerdem sind definitiv Nachmieter am Start und wir müssen am 15. raus sein... ätz.
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Alohalog in!
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Re: Finger weg