Wem ich es noch nicht gemailt habe, geb ich mal kurz ein Update, wie es nach der Vorrunde um mein neues Hobby steht. Dann soll es aber auch bald gut sein und Jenna Jameson hat gesagt: es langweilt irgendwann wenn man immer nur auf sein Unterleib reduziert wird.
Halbwissend zitiere ich mal ein paar Details: die Differenzierung entspricht einem Seminom, Stadium IIa, zweifelsfreie Ausbreitung in Lymphgefässen, Hinweise auf eine weitere Differenzierung ergeben sich nicht, CT sagt keine Metastasen >1cm woanders in Sicht, an kontralateralen Biopsaten keine besonderen Vorkommnisse, Tumormarker, also so Krebse im Blut irgendwie, ist ganz gut.
Die Spezialistin sagte weiterhin, Seminom sei super, denn es sei 100 prozentich heilbar. (Ärzte/Innen mögen Prozentzahlen, sie denken ein Patient steht da drauf.) Dann hatse noch was erklärt und mit Zahlen und Werten jongliert und ich meinte, hmm, da wären wir ja dann aber bei 105 Prozent. Sie meinte, nein so kann man das nich sehen, es bliebe bei 100 Prozent! Ich: achso, mit andern Worten, auf einer Skala von 1 bis 10 wären wir... da guckte sie bischen strafend über ihr (meines Erachtens zu flaches) schwarzes Architektenbrillengestell.
Sie fuhr fort, dem Sinne nach: Chemotherapie ist nicht notwendig, weil im Blut nix rumkrebsen täte. Seminome wachsen schnell und hassen radioaktive Strahlen. Deshalb bekäme ich Radioaktivität verordnet und zwar in Höhe von 30 Dingsbums, sechs Wochen lang täglich da auf den Fleck genau hingeflasht. Davon fang ich nachts nicht an zu leuchten, es macht aber "Strahlenkater" und bischen anderweitiges Krebsrisiko. Ja nun, das muss man abwägen, so geht Medizin.
Also so als wär man damals in den Bergen um Hiroshima herumspaziert und plötzlich am Horizont ein Blitz: nanu, ja was war das denn? Los, wir gehen nach Hause, es sieht nach Regen aus, wir suchen morgen weiter diese leckeren Pilze.
Kindermachen ist in den nächsten zwei Jahren erstmal nicht, weil es Picassokinder werden könnten. Ausserdem empfahl sie mir wärmstens, vor den Bestrahlungen ein genetisches Backup auf der Samenbank zu hinterlassen. So, das war's, Herr ninjah.
Ich: Ach wie, das war's? Ja, das war's.
Nadasisjatoll, Händeschütteln und Schüss.
Schüss auch, du schönes Urbankrankenhaus.
Bestrahlungen dann in der Charite in paar Wochen.
Ich wollts erst garnich glauben, so gut verläuft das alles.
Riesenglück einfach und Radioaktivität ist astrein für's Karma.
TOLL!